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Individualisieren Differenz., Begabungs- u. Begabtenförd. im KG/SPEZIALB.

Serie

Individualisieren differenzieren

Artikel Begabungs- und Begabtenförderung im Kindergarten und in der Grundstufe
Stufe / Klasse 1. Zyklus, 3. Kl.
Autor Verena Stöcklin-Riedlinger
Bestell-Nr. 5805.14.00
Beschreibung Begabungs- und Begabtenförderung fängt beim Kind an, bei dem, was es mitbringt an Fähigkeiten und an Potential. Es soll in seinen Möglichkeiten gestärkt, nicht an seinen Defiziten gemessen werden.

Aus der Auseinandersetzung mit dem Thema der Hochbegabung hat sich gezeigt, dass die Übergänge zwischen Begabung, besonderer Begabung und Hochbegabung fliessend sind und dass eine umfassende Begabungsförderung von der Lernbehinderung bis zur Hochbegabung reicht.

«Individualisieren und Differenzieren» trägt dem Rechnung und stellt die methodischen Bausteine vor, mit denen sich Begabungsförderung in der Eingangsstufe realisieren lässt. Umsetzungsbeispiele zeigen konkret auf, wie Planung, Vorbereitung und Durchführung vor sich gehen kann.

Grundlegend für die Begabungsförderung sind die MultiplenIntelligenzen von Howard Gardner (Autor von «Abschied vom IQ»): aufgrund seiner Beobachtungen hat er festgestellt, dass Intelligenz keine einheitliche Grösse oder Fähigkeit ist, sondern dass der Mensch grundsätzlich mit einem Feld an Intelligenzen ausgestattet ist. Jeder Mensch besitzt in individueller Weise Begabungen in den verschiedenen Intelligenzbereichen. Gardner beschreibt neun Intelligenzen: diese bilden die Basis für die Lern- und Spiellandschaft eines Themas.

Alle Bildungs- und Entwicklungsbereiche der Kindergartenpädagogik sind in den Intelligenzen mit eingeschlossen. Die Bildungsbereiche gehen jedoch vom Lerninhalt aus, die Intelligenzen – das ist der entscheidenden Unterschied – von den Möglichkeiten des Kindes, vom Lernstand, seinem Entwicklungsniveau, seinen Begabungen. Mit diesem Schritt geschieht das Individualisieren .
Damit Kinder selbsttätig werden können, müssen sie sich vertraut machen mit bestimmten Fertigkeiten: mit dem Methodentraining können sich die Kinder die notwendigen methodischen Schritte aneignen, um eine bestimmte Lern- und Gestaltungsarbeit einzuüben und durchzuführen.
Innerhalb einer Aufgabenstellung lassen sich entsprechend den Fähigkeiten und des Lernstandes des Kindes verschiedene Niveaus formulieren.
Das Werkzeug für die Planung und Formulierung differenzierter Aufgabenniveaus ergibt sich aus der BloomschenTaxonomie . Von Benjamin Bloom stammt eine Klassifizierung der Lernziele im kognitiven Bereich, die hier der Altersstufe angepasst angewendet wird: mit diesem Schritt geschieht die Differenzierung . Mittels der Bloomschen Taxonomie lässt sich ein Thema genauso gut im Kindergarten wie auf stufenübergreifenden Unterrichtsformen entwickeln und durchführen.
Für Kinder, die immer gleich zu Ende sind mit ihrer Aufgabe, ist die Umsetzung von Projekten geeignet. Kinder planen dabei ihr eigenes Produkt, stellen es her und präsentieren es der Klasse: diese Vorgehensweise bedingt ein bestimmtes methodisches Vorgehen, das grundsätzlich und am Beispiel vorgestellt wird.

Ein Schlüsselelement in der Begabungsförderung ist die Reflexion : Sie ermöglicht den Kindern, bewusst zu erleben, was Freude gemacht hat und was schwierig war. Dadurch lernen sie sich kennen, nehmen ihre Stärken wahr und entwickeln Selbstbewusstsein; es fördert die Motivation, an dem zu üben, was noch schwierig ist, was das Kind noch nicht gut kann.
Ein besonderes Kapitel gilt der Kreativität , die grundlegend für die Entwicklung von eigenständigem Arbeiten und für die Begabungsförderung ist. Der Hintergrund und die Bedeutung der Kreativität werden ausgeführt wie auch die methodische Vorgehensweise für ein kreatives Thema.

Besonderes Augenmerk gilt der Rolle und Aufgabe der Lehrperson. Ein eigenes Kapitel befasst sich mit der Information und dem Miteinbezug der Eltern.

Die Umsetzungsbeispiele zeigen für die vier Elemente Wasser, Erde, Feuer und Luft und den Osterhasen als Interkulturelles Thema, wie sich auf Basis der Multiplen Intelligenzen der Unterricht gestalten lässt. Projektarbeiten sind vorgestellt und auch ein Beispiel für die Durchführung eines kreativen Themas.Das Vorgehen, die Planung, Vorbereitung und Durchführung sind jeweils aufgezeigt und laden die Lehrperson ein, ihre eigene Kreativität zum Zug kommen zu lassen.
Stimme der Autorin:
«Im Alter von vier, fünf und sechs Jahren scheinen die Kinder noch nicht allzu viel über ihre eigenen Interessen und Stärken zu wissen.
Sie machen ihre Erfahrungen in der neuen Umgebung des Kindergartens. Sie erleben eine grössere Kindergruppe, eine neue Bezugsperson, einen grossen Raum und erhalten vielschichtige Anregungen und begegnen auch unterschiedlichen Anforderungen. Viele der alltäglichen Verrichtungen sollen sie ab jetzt selber ausführen.

Zuerst erleben sie in der Situation des Neulings, im zweiten Jahr schon mit einer inneren Orientierung.

Jedes Kind steht in seiner körperlichen, geistigen und emotionalen Entwicklung an ,seinem‘ Punkt, der seinen aktuellen Fähigkeiten entspricht. Innerhalb einer Klasse gibt es also grosse Unterschiede. Einige der Kinder spielen noch unstrukturiert von Zeit und Inhalten, andere sind offen für neue Impulse und sehr motiviert, alles Mögliche auszuprobieren.
Für mich als Kindergartenlehrperson ist diese Heterogenität der Ausgangspunkt für die Begabungs- und Begabtenförderung. Ich möchte den Kindern einen Teppich von anregenden Lern- und Spielfeldern auslegen, bei dessen Begehung sie sich selber erfahren und so entwickeln können.

Das vorliegende Lehrmittel soll eine Planungshilfe sein und aufzeigen, wie integrierte Begabungsförderung im Kindergarten umgesetzt werden kann.

Die Planungshilfe soll der Lehrperson ermöglichen, frei und kreativ zu bleiben in der Themenwahl. Es gibt kein Programm, das nach der Umsetzung abgeschlossen ist, sondern das Vorgehen kann auf jedes beliebige Thema angewendet werden. Das Vorhaben ‚Begabungsförderung‘ soll passend sein und gelingen.» Verena Stöcklin-Riedlinger
Aus dem Inhalt:
1. Vorwort der Autorin
2. Grundlagen der Begabungsförderung
2.1 Ausgangslage
a) Begabungsförderung in der Eingangsstufe
b) Hochbegabte Kinder
c) Elemente der Begabungsförderung
2.2 Methodische Bausteine
a) Multiple Intelligenzen nach Howard Gardner
b) Methodentraining
c) Bloomsche Taxonomie
3. Unterrichtsgestaltung
a) Die Spiel- und Lernlandschaft
b) Reflexion
c) Bereicherung (Enrichment)
d) Beschleunigung (Compacting)
e) Projektarbeit
f) Aufbauendes Jahresprogramm
g) Elterninformation – Elternmitarbeit
4. Kreativität
5. Umsetzung in die Praxis
5.1 Unterrichtsbeispiele für die Multiplen Intelligenzen
a) Element Wasser
b) Element Erde
c) Element Feuer
d) Element Luft
e) Osterhase als Interkulturelles Thema
5.2. Beispiele von freien Projektarbeiten
5.3. Unterrichtsbeispiel für eine kreative Themenumsetzung
6. Literaturliste

1. Auflage 2012, 240 Seiten, A4, illustriert; in Ordner


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